Subversion unter OS X

Das coole am Mac ist ja das ausgewachsene Unix Betriebssystem unter dem ganzen Zuckerguss der Oberfläche. Viele wundervolle Tools sind schon vorinstalliert. Eines davon ist Subversion, welches bei Leopard in der Version 1.4.4 beiliegt. Da ja auch der Webserver apache schon vorinstalliert ist (2.2.8), ist es ein leichtes, ein Subversion Repository via http anzubieten, selbst mit https kein Problem. Hier steht wie: Installing a Secure Subversion Server on Leopard.

Bei der Gelegenheit weise ich mal auf das freie Buch (wie „Freibier“) Version Control with Subversion hin, das es bei O’Reilly auch zu kaufen gibt. Bei O’Reilly gibt es übrigens dieses und eine ganze Reihe weiterer freier Bücher: die O’Reilly OpenBooks. Bisher über 30 PDF-E-Books. Empfehlenswert z.B.: Praktischer Einstieg in MySQL mit PHP von Sascha Kersken.

iPhone fotografiert sich selbst ohne Spiegel aber mit Veency

iPhone via VNC
iPhone Selbstportrait

Dieses künstlerisch wertvolle Bild zeigt ein Selbstportrait meines iPhones beim Erstellen eines Selbstportaits beim Erstellen eines Selbstportraits usw. Ein kleiner Blick in die Unendlichkeit. Wie? Per VNC auf dem großen Bildschirm dargestellt und dann selbst abfotografiert. Leider unscharf, weil die nur halbwegs brauchbare Kamera des Telefons keine Macroaufnahmen machen kann.

iPhone mit VNC fernsteuern

iPhone via VNC
iPhone live auf meinem Äpfelchen via VNC

Ich weiß nicht, wofür man es brauchen kann, aber irgendwie ist es cool: das iPhone über VNC fernsteuern. Das geht jetzt mit Veency ganz leicht, das ist ein VNC-Server, der auf dem iPhone läuft (nur mit Jailbreak). Einfach Veency über Cydia installieren und dann mit irgendeinem VNC-Client zugreifen. Auf dem Mac z.B. mit Chicken of the VNC. Das Einrichten dauert keine 5 Minuten, inckusive Download und „Installation“ des Clients (auf dem Mac ja mit Drag&Drop zu erledigen). Klappt alles ganz gut. Kleine Redrawfehler durch den Mauszeiger treten auf und ich habe noch nicht herausgefunden, ob man den Bildschirm auch drehen kann, was sinnvoll wäre. Klasse aber, dass man Texte über die Tastatur eingeben kann. Tipp: die rechte Maustaste wirkt wie der Home-Button.

Quelle: lifehacker.com: Step By Step: Veency Offers Remote Control of Your Jailbroken iPhone

Favicons für den Bookmark-Toolbar des Firefox unter Mac OS X

In der Mac OS X Version von Firefox fehlen die Favicons im Bookmark-Toolbar. Das sollte wohl mehr „Mac-like“ aussehen. Die Favicons sind aber sehr praktisch und ich wollte die gerne wiederhaben. Zum Glück kann man die Oberfläche von Firefox über CSS anpassen. Dazu gibt es sogar ein Add-On namens „stylish“ und passende „styles“ dazu. Sogar für das beschriebene Problem gibt es einen: Mac bookmark toolbar favicons. Ich hatte den längere Zeit im Einsatz, störte mich aber zunehmend an einem Flackern beim Scrollen, das ich auf stylish zurückführen konnte. Außerdem zeichnet mein Firefox zunehmend für hohe CPU-Belastung verantwortlich, weshalb ich alle überflüssigen Add-Ons entferne. Es geht nämlich auch anders:

Einfach selber ein paar Zeilen CSS-Code in die Datei userChrome.css einbauen (die ggf. noch angelegt werden muss). Ich habe mir das so angepasst (ausgehend von dieser Quelle):

/* Favicons im Bookmark-Toolbar anzeigen, 16x16 Pixel */
.bookmark-item > .toolbarbutton-icon {
width: 16px !important;
height: 16px !important;
display: inline !important;
}
/* Abstand des Icons zum nebenstehenden Text vergrößern */
.bookmark-item * .toolbarbutton-text-shadow ,
.bookmark-item * .toolbarbutton-text {
margin: 0 0 0 4px !important;
}

Das klappt einwandfrei und beeinträchtigt auch nicht die Performance. Die userChrome.css liegt im bzw. gehört ins Verzeichnis „chrome“ des Firefox Profils, unterhalb von ~/Library/Application Support/Firefox/Profiles. Einfach das dort liegende Beispiel umbenennen und anpassen.

iPhone Kamera speichert keine Bilder mehr und die Lösung dafür

Heute hatte ich zum zweiten mal das Problem, dass mein iPhone (1.1.4) keine Fotos mehr machen konnte. Beim Fotografieren sieht erstmal alles normal aus, aber wenn man in die Filmrolle wechselt, werden dort keine Bilder sondern nur leere, weiße Rahmen angezeigt. Zuvor hatte ich beim Ãœbernehmen der letzten „Filmrolle“ nach iPhoto ’08 (Version 7.1.4) ein komisches Verhalten: obwohl ich „Orginale löschen“ gewählt hatte, blieben die Bilder auf dem iPhone und wurden beim nächsten Synchronisieren wieder zum Import angeboten, worauf ich sie noch mal Importiert und anschließend scheinbar erfolgreich gelöscht habe. Außerdem hatte ich den Eindruck, dass von der letzten Filmrolle ein paar Bilder fehlten. Das letzte erfolgreich importierte Foto hat die Laufnummer 999 (IMG_0999.jpg), was mir irgendwie signifikant vorkommt.

Zum Glück bin ich nicht der einzige, dem das passiert ist, so dass man schon von einem bekannten Bug sprechen kann, auch wenn Apple den Bug meines Wissens nach nicht bestätigt hat. Ãœber Google findet man relativ schnell verschiedene Lösungen, die aber meist auf „Recovery“ hinauslaufen – uns das ist mir doch ein bisschen zu viel des Guten.

Im Apple-Forum fand ich einen Thread zu dem Problem und von „Daniel Drysdale“ und in der darauf folgenden Antwort von „haa“ einen Hinweis auf eine einfach und schnell durchzuführende Lösung – vorausgesetzt, man hat bereits ssh auf seinem iPhone installiert. Einfach via ssh auf dem iPhone einloggen und im Verzeichnis /private/var/mobile/Media/DCIM den Ordner .MISC entfernen. Dann läuft es wieder wie geschmiert. Hier noch ein paar Details:


# pwd
/private/var/mobile/Media/DCIM
# ls -lR
total 0
drwx------ 2 mobile wheel 136 Sep 3 20:59 .MISC
drwx------ 2 mobile wheel 136 Jun 17 01:55 .MISC-old
drwx------ 2 mobile wheel 68 Sep 4 19:41 100APPLE
drwx------ 2 mobile wheel 68 Jun 19 20:11 101APPLE

./.MISC:
total 16
-rw-r--r-- 1 mobile wheel 258 Sep 7 14:14 Info.plist
-rw-r--r-- 1 mobile wheel 2822 Sep 3 20:59 PosterImage.jpg

./.MISC-old:
total 16
-rw-r--r-- 1 mobile wheel 318 Jun 21 08:50 Info.plist
-rw-r--r-- 1 mobile wheel 1016 Jun 17 01:55 PosterImage.jpg

./100APPLE:

./101APPLE:
# mv .MISC .MISC-old2
# cat .MISC-old/Info.plist
<?xml version="1.0" encoding="UTF-8"?>
<!DOCTYPE plist PUBLIC "-//Apple Computer//DTD PLIST 1.0//EN" "http://www.apple.com/DTDs/PropertyList-1.0.dtd">
<plist version="1.0">
<dict>
<key>LastFileGroupNumber-100</key>
<integer>1011</integer>
<key>LastFileGroupNumber-101</key>
<integer>665</integer>
</dict>
</plist>
# cat .MISC-old2/Info.plist
<?xml version="1.0" encoding="UTF-8"?>
<!DOCTYPE plist PUBLIC "-//Apple Computer//DTD PLIST 1.0//EN" "http://www.apple.com/DTDs/PropertyList-1.0.dtd">
<plist version="1.0">
<dict>
<key>LastFileGroupNumber-100</key>
<integer>1021</integer>
</dict>
</plist>

.MISC-old ist das Verzeichnis, das ich angelegt habe, als das Problem beim ersten mal auftrat (ja, 1000 Bilder in 2,5 Monaten, wie es scheint…). Wie man sieht ist der Bildzähler für das Verzeichnis 100APPLE einmal bei 1011 und einmal bei 1021 stehen geblieben (so interpretiere ich die Info.plist-Datei). Sieht aus, also ob nach 1000 Bildern ein neues Verzeichnis „101APPLE“ angelegt und verwendet werden soll, aber das iPhone verhaspelt sich dabei. Ein klarer Hinweis, dass ich das nächste mal nach 999 Fotos wieder mit Problemen rechnen muss. Nach dem nächsten Foto, das dann wieder problemlos gespeichert wurde, ist „.MISC“ wieder automatisch angelegt worden. So sieht es darin dann aus:


# cd .MISC
# ls
Info.plist PosterImage.jpg
# cat Info.plist
<?xml version="1.0" encoding="UTF-8"?>
<!DOCTYPE plist PUBLIC "-//Apple Computer//DTD PLIST 1.0//EN" "http://www.apple.com/DTDs/PropertyList-1.0.dtd">
<plist version="1.0">
<dict>
<key>LastFileGroupNumber-100</key>
<integer>1</integer>
</dict>
</plist>

Der Zähler ist also wieder auf 1 zurückgesetzt – ein kleiner Nachteil. Apple sollte das schnellstens beheben (wenn das nicht schon passiert ist), denn es macht vielleicht nicht jedem User Spaß, ein paar Files im Unix-Dateisystem seines Telefons zu löschen.

Update 21.4.2009: Bei mir tritt der Fehler mit iPhone OS 2.2.1 nicht mehr auf. Nach Bild IMG_0999.JPG ging es dann problemlos weiter mit Bild IMG_0001.JPG. Hm, danke Apple, aber eine fortlaufende Zählung wäre doch noch besser, oder? Wenigstens bis 9999. Oder mal nachrechnen – jeden Tag maximal 1000 Bilder * 365 Tage * 100 Jahre Lebensdauer, ergibt eine obere Abschätzung von 36.500.000. Dazu würde ich mir ein frei wählbares Präfix wünschen, sagen wir „foo-„. Das ergibt folgendes, für alle Zeiten ausreichendes Dateinamensmuster: „foo-00000001.jpg“. Oder noch einfacher und schöner: „<Timestamp in UTC nach ISO 8601>-<Gerätename>.jpg“, beispielsweise „20090421T235959Z-foo.jpg“.

Update 29.8.2009: Apple hat anscheinend meinen Rat, wenigstens bis 9999 hochzuzählen befolgt. Nun stoßen die ersten Viel-Knipser an diese Grenze – tja, wie wär’s mit 99999, Apple? Siehe: Fix iPhone’s Camera Roll display bug

Mp3 ID3-Tags aus Dateinamen füllen

Hat man ein Bündel ordentlich benannter Mp3-Dateien, die aber ohne ID3-Tags daherkommen, steht man nach dem Import in iTunes vor dem Problem, diese erstmal wiederzufinden und zu einem ordentlichen Album zu gruppieren. Da bietet es sich an, die ID3-Tags aus dem Dateinamen automatisch zu füllen. Fast perfekt beherrscht diesen Job TriTag, eine Software (Postcardware), die genau zu diesem Zweck entwickelt wurde. Einfach fragliche Dateien per Drag-and-Drop in das Tool ziehen, ein Muster á la „%n. %a – %s“ vorgeben, Preview kontrollieren und „Apply“ drücken – fertig! Alle zum Muster passenden Dateien verschwinden aus der Liste – daher emfiehlt es sich bei heterogenen Listen mit dem komplexesten Muster anzufangen. Kleinigkeit zu beachten: Dateiendung MP3 (großgeschrieben) kann das Tool nicht richtig verarbeiten. Nach Umbenennen der Problemfälle klappt es aber einwandfrei. Fazit: Empfehlenswert.

Wäre allerdings noch schöner, wenn Apple dieselbe Funktion in iTunes integriert hätte. iTunes kann im Moment nicht mal den Dateinamen und Dateipfad in der Liste anzeigen, geschweige denn danach sortieren.

Die simple Kunst des iPhone Hackens

Das iPhone ist definitiv eine Plattform, die sich zu hacken lohnt – vor allem bei den derzeit noch arg restriktiven Bedingungen Apples. Die Hacks haben sich seit Anfang des Jahres deutliche weiterentwickelt. Während ein Jailbreak (hier zum Glossar) vor kurzem noch mit komplizierteren Abfolgen von kryptischen Tricks verbunden war, gibt es jetzt idiotensichere Tools (z.B. ziphone), die jedes auf dem Markt befindliche iPhone in wenigen Minuten von allen Sperren befreien – einfach mit iTunes eine aktuelle Firmware (z.Zt. also die 1.1.4) wiederherstellen und dann das Tool starten. Dank Synchronisation mit iTunes werden die Daten dann wiederhergestellt. Was dann nur noch zu tun bleibt, sind ein paar Feinjustierungen an den Einstellungen: die APN in den Edge Einstellungen, die Favoriten der Kontakte, etwas Kleinkram – und dann einmal mit dem „Installer“ durch das Verzeichnis brausen und die besten Applikationen nachinstallieren. Mit Wartezeiten alles in weniger als einer Stunde zu schaffen. Ein recht geringer Preis für die Freiheit.